Jugendliche im Gespräch mit Politik
Junge Zugewanderte stehen vor den gleichen Herausforderungen wie andere Gleichaltrige. Sie beenden die Schule, suchen einen Ausbildungs- oder Praktikumsplatz und wollen ins Berufsleben starten. Hinzu kommen der häufig noch nicht abgeschlossene Spracherwerb und das Leben in einem fremden Land fernab der Heimat. Die 21-Jährige Aynaz Alizadeh aus dem Iran etwa möchte Krankenschwester werden und gehört zu den Jugendlichen, die das Team des Caritas-Projekts "Starten statt Warten" unterstützt. Zielgruppe sind Jugendliche im Alter von 12 bis 26 Jahren aus den neuen EU-Staaten, Asylbewerber, Geduldete und Flüchtlinge. Bildungsabschluss, Ausbildung, Studium - das Team erkundet zusammen mit den jungen Menschen, wie sie ihre Zukunft in der neuen Situation gestalten können.
Um die bürokratischen Hürden aus der Praxis bei der Politik anzubringen, organisierte Marika Klawon von "Starten statt Warten" einen Fachtag mit Podiumsdiskussion und direkten Gesprächen zwischen Jugendlichen und Fachleuten in der Fürstenwalder Kulturfabrik. Am Fachtag sollte Politik für die Jugendlichen dabei greifbar und erlebbar werden.
30 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, aus Institutionen wie der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, der Agentur für Arbeit, des Jobcenters sowie dem Landkreis waren der Einladung gefolgt und zeigten ein offenes Ohr für die jungen Menschen. Unter anderem Martin Patzelt als Bundestagsabgeordneter stellte sich in einer Podiumsdiskussion der Frage, was die Politik ganz konkret für Jugendliche tut, um das Ankommen in Deutschland zu erleichtern. Zu den Gästen zählten unter anderen auch Matthias Rudolph, Bürgermeister der Stadt Fürstenwalde, Torsten Hesse, Leiter Agentur für Arbeit im Landkreis Oder-Spree und Maxi Wollschläger, Bildungskoordinatorin im Landkreis.
Am Tischgespräch konnten insgesamt 30 Wünsche von Jugendlichen formuliert und am Ende der Veranstaltung dem Bürgermeister übergeben werden. Viele Gäste gaben zum Konzept des Fachtages ein positives Feedback - gerade der direkte Kontakt mit den Jugendlichen und das offene Gespräch habe sie positiv überrascht. Die 30 konkreten Wünsche der Jugendlichen werden nun auch Politikern auf Kommunal-, Landes- und Europäischer Ebene zur Verfügung gestellt.
Das Projekt "Starten Statt Warten" wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie durch den Europäischen Sozialfonds.